Was haben die Frauenstreiks bisher bewirkt?
Der erste Frauenstreiktag 1991
Der Frauenstreiktag 1991 hat ein grosses Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Frauen verschiedenen Alters und Schichten ausgelöst und die Frauenbewegung in Liechtenstein gestärkt. Es brauchte damals Mut, um an dem vom Verein Bildungsarbeit für Frauen organisierten Streik teilzunehmen. Es wurden Forderungen auf Tüchern durch Vaduz getragen und die Tücher auf dem Peter-Kaiser-Platz an einer grossen Wäscheleine aufgehängt.
Der Frauenstreiktag 2019
2019 brauchte es ein bisschen weniger Mut, um mitzumachen. Organisiert wurde der Streik in der Schweiz von den Gewerkschaften und der LANV in Liechtenstein beschloss, sich dem Streik anzuschliessen. Durch die grosse Präsenz des Frauenstreiks in den schweizerischen Zeitungen erreichte der Streik mit seinen Themen einen grossen Bekanntheitsgrad und viele Frauen in Liechtenstein nahmen am Liechtensteiner Streik teil. Pro Gemeinde wurden die Forderungen der Frauen in Leiterwagen durch Vaduz gezogen und auf dem Peter-Kaiser-Platz, der in Dornröschenplatz unbenannt wurde, zur Schau gestellt. Mit einer Festwirtschaft und mehreren Attraktionen wurde der Streiktag gefeiert. Weiterführende Schulen wurden kontaktiert und Strassennamen verweiblicht.
Wirkung des Frauenstreiks 2019
Die Schweizerinnen sind überzeugt, dass die Fortschritte im Sexualstrafrecht ohne den Frauenstreik, den nachfolgenden Druck der feministischen Frauenbewegung und den Einsatz im Parlament von linken und bürgerlichen Frauen nicht möglich gewesen wäre. Es braucht also die Vorstösse im Parlament und den Druck der Frauenbewegung. In Liechtenstein wurde die Care-Arbeit mit den anderen Forderungen des Manifestes in den Landeszeitungen thematisiert und ins öffentliche Bewusstsein gebracht.
